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Jede Menge Ideen sind jetzt gefragt

Allermöhe/Billwerder. Wer hat schon die Gelegenheit, sein unmittelbares Wohnumfeld mitzugestalten – sei es links und rechts der Straße oder auch darüber hinaus? Die Anwohner des Mittleren Landwegs, der angrenzenden Kleingärten und des Luxwegs erhalten diese Chance mit der „Teilräumlichen Entwicklungsplanung“ (TEP).

 

Wer im Bereich der roten Linien wohnt, darf mitgestalten.

Foto: Bezirksamt Bergedorf

 

Wer im Bereich der roten Linien wohnt, darf mitgestalten.

Der Senat stimmte ihr zu, nachdem sich massiver Widerstand – sowohl von Seiten der Bürger als auch der Politik – gegen das Bebauungsplanverfahren „Billwerder 28/Allermöhe 30“ formiert hatte: Danach sollten etwa 70 Kleingärten im Gleisdreieck einem Gewerbegebiet weichen.
Was anstelle des Gewerbegebiets am Mittleren Landweg gebaut werden könnte und welche Bereiche Natur und Landschaft vorbehalten bleiben sollen, das können die rund um den Mittleren Landweg lebenden und arbeitenden Menschen nun bei den TEP-Werkstätten einbringen. „Wie das Wort schon sagt: Dort wird gearbeitet“, sagt Dr. Volker Zahn. Das Bezirksamt konnte den ehemaligen Bausenator Lübecks, der jetzt die Unternehmensberatung „plus fünf“ (Stadtentwicklung + Kommunalberatung) betreibt, als Moderator gewinnen. Das erste Arbeitstreffen – „Werkstatt 1“ – ist für Freitag, 19. November, um 16 Uhr in der Dreieinigkeitskirche anberaumt.
Beim ersten Termin sind erst einmal Ideen gefragt. „Jeder kann seine Vorstellungen, Wünsche, Visionen äußern“, sagt Zahn. Alles wird gesammelt. Beim zweiten Treffen am Freitag, 10. Dezember, wird die Spreu vom Weizen getrennt: „Dann prüfen wir gemeinsam, was ist reine Vision, was kann konkretisiert werden“, sagt der Stadtplaner. „Denn unser Ziel ist es ja herauszufinden, was für den Raum richtig ist.“
Das Bezirksamt hat die TEP als offenen Prozess geplant, der im Laufe des Verfahrens – insgesamt sind vier, maximal fünf Werkstatt-Termine bis April 2011 vorgesehen – immer konkreter wird. Während dieser Zeit gibt es auch einen kontinuierlichen Austausch mit Stadt- und Landschaftsplanern sowie den Politikern. Und es gibt Vorgaben: schützenswerte Natur, Gewerbe in nennenswerter Größe, Schaustellerplatz sowie eine Verbindungsstraße nach Neuallermöhe. Sollte eine dieser Vorgaben unberücksichtigt bleiben, „muss der Nachweis erbracht werden, dass sie nicht vernünftig ist“, sagt Zahn, der sich auf die erste Werkstatt freut. „Die Menschen haben die Chance, ein Ziel zu vereinbaren, das in verbindliches Planungsrecht umgesetzt wird.“ Das bedeute aber auch, Verantwortung zu übernehmen.
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Anmerkung:

Der markierte Textteil ist im Original nicht rot gekennzeichnet.