Die Dörfer verändern ihr Gesicht

Bergedorf.

Hier ein paar Einzelhäuser, dort ein Mehrfamilienhaus: Die Dörfer in den Vier- und Marschlanden werden in den nächsten Jahren ihr Gesicht verändern.

Aber "moderat" - so sieht es das erste Wohnungsbauprogramm vor, mit dem Bergedorfs Stadtplaner gegenüber den anderen sechs Hamburger Bezirken ein Zeichen setzten. Nach ihrer Einschätzung können im Südosten der Hansestadt bis zu 400 Wohnungen pro Jahr gebaut werden - auf Brachflächen und in Baulücken. "Ein Viertel davon soll in den Vier- und Marschlanden entstehen", sagt Bezirksamtsleiter Dr. Christoph Krupp.
Laut einer Untersuchung des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) wird die Hansestadt weiter wachsen - zumindest in den nächsten zehn Jahren. Für den Stadtstaat prognostiziert das HWWI einen Bevölkerungszuwachs in Höhe von 3,1 Prozent. Mit 2,8 Prozent liegt der Bezirk Bergedorf nur knapp darunter. Diese zusätzlichen Menschen, die sich im Südosten Hamburgs ansiedeln wollen, brauchen aber auch Wohnraum.
Im Landgebiet gibt es laut Wohnungsbauprogramm Flächenpotenziale in den Ortskernen von Fünfhausen, Ochsenwerder und Curslack.
Fünfhausen : Hier werden drei potenzielle Baugebiete genannt. Auf dem größten befindet sich zurzeit noch das Bildungs- und Informationszentrum des Gartenbaus Hamburg. Nach dessen Umzug an den Brennerhof finden hier 76 Einfamilienhäuser Platz. Nicht weit davon entfernt - nördlich des Durchdeichs zwischen Lauweg und Ochsenwerder Landscheideweg - könnten 20 Einzelhäuser stehen. Schließlich bietet sich südlich des Ochsenwerder Landscheidewegs und westlich des Durchdeichs in zweiter Reihe Platz für weitere 35 Einfamilienhäuser.
Ochsenwerder : Bereits in Arbeit ist der Bebauungsplan für das Kirchenland zwischen Graumanntwiete und Ochsenwerder Landscheideweg. Hier sollen im nächsten Jahr 13 Einfamilienhäuser errichtet werden. Weitere Möglichkeiten zur baulichen Verdichtung bieten sich am Kirchendeich (zehn Häuser) und nordwestlich der Straße Beim Avenberg (50 Häuser). Ebenso gibt es noch Platz für 30 Einfamilienhäuser beiderseits des Elverswegs.
Curslack : Für die zentral gelegene Fläche südlich des Curslacker Deichs, die im Süden an die Dove-Elbe grenzt, gibt es bereits den Bebauungsplan "Curslack 17". Er ermöglicht eine Bebauung mit 21 Einfamilienhäusern. Der Grundeigentümer hat jedoch ein neues Konzept vorgelegt, das weitere Seniorenwohnungen vorsieht.
Diese Flächen werden in puncto Wohnungsbau geprüft: Mittlerer Landweg und Luxweg, Curslacker Deich/Tönerweg, Neuengammer Hausdeich/Zwischen den Zäunen und Kirchwerder Hausdeich/Norderquerweg.

 
 
 
 

 

aus dem Hamburger Abendblatt vom 16.9.10:

Ausschnitt:

Die Regierungserklärung

Der Hamburg-Plan des neuen Bürgermeisters

... Wohnungsbau: Hier überraschte Ahlhaus mit der nach neun Jahren CDU-Regierung selbstkritischen Einschätzung: "Für viele junge Familien ist selbst eine einfache Wohnung im Hamburger Stadtgebiet kaum noch zu bezahlen. Dies muss sofort geändert werden." 5000 bis 6000 neue Wohnungen pro Jahr sollen auch auf derzeit brachliegenden Gewerbeflächen entstehen. Dass die Wirtschaft darunter nicht leide, "darüber werde ich persönlich wachen", versprach Ahlhaus.